





Die 27-Jährige studiert seit sieben Jahren an der Columbia Architektur und wohnt seit 2013 in der Alten Studentenwohnung ihres Vaters in Brooklyn. Sie hatte eine belebte Kindheit, die tiefe Spuren in ihrem Sozial- und Arbeitsverhalten hinterlassen hat.
Althea ist eine aufgeschlossene, interessierte und begeisterungsfähige Person. Sie schafft es durch Kaffee und Kaffee alleine zu leben und hat immer ein paar unansehnliche Schwielen vom Modellbau an ihren Händen. Sie ist sehr probierfreudig in allen Lebenslagen und schließt durch ihre offene Art schnell Bekanntschaften. Tiefere Freundschaften und Vertrauenspersonen findet sie wiederum selten. Doch sie kann gut zuhören und vor allem logikbasierte Ratschläge geben. Da sie allseits darauf bedacht ist, eine emotionale Mauer aufrechtzuerhalten, fällt es ihr schwer, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen. Es ist eher eine ihrer Qualitäten, sich in komplexe Probleme hineinzudenken.
In den wenigen Beziehungen, die sie bisher hatte, hat sie immer schnell einen Rückzieher gemacht, da es ihr schwer fällt, sich auf einen Partner einzulassen und ihre wahren Ängste und Gedanken offenzulegen. Sie hat immer Angst, dass sie im längeren Verlauf zu einem Problem werden könnte oder ihr Gegenüber beginnt, Facetten zu zeigen, die sie nicht kennenlernen wollte. Daher bevorzugt sie lockere Angelegenheiten.


Fraglos eine Bonding Experience. Wer will nicht hin und wieder von ihr liebevoll erwürgt werden? Ein bisschen reinigendes Gewitter, um sich voll und ganz auf die Amal Experience einzulassen. Kompromisslos. Egoistisch. Vielleicht, weil sie ihren Sweet Spot bereits gefunden hat. Ein Leben, in dem nur ihre Musik spielt. Sie sich die Protagonisten aussucht. Niemanden genug Einfluss eingesteht, um das Gesamtkunstwerk zum Wanken zu bringen.

Vermutlich war es unausweichlich, so ganz nebenbei und absolut zufällig selbst eine Patchworkfamilie zu gründen. Ein einfaches Rezept: Man nehme einen Teil One-Night-Stand, zwei Teile Tequila und eine gute Prise Freiheitsdrang. Voilà! Man hat eine bildschöne Tochter und Ziegen in Upstate New York! Moment, bitte was? Wo die so schnell herkommt? Musste er sich aneignen. Zusammen mit ein bisschen Bodenständigkeit und dem Talent, aus Milch Käse zu machen. Damit ist er nicht nur fast Jesus, sondern hat auch fast Wurzeln. Zumindest hat er seit sieben Jahren eine feste Adresse in Manhattan, einen festen Käsestand auf dem Union Square Greenmarket und hin und wieder auch fast eine feste Freundin. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Seine heimliche Obsession gilt allerdings einem ganz anderen Thema. Musik, Schauspielerei, die großen Musicalbühnen dieser Welt. Es gibt nichts was ihn davon abhalten kann, zum achten mal eine Vorstellung von Hamilton zu besuchen, oder die zwölfte Darbietung von Cats zu sehen.

Bei Eltern wie den ihren, muss man sich über ihren Namen gar nicht wundern. Andromache. Ja, genau. Wie aus der griechischen Mythologie. Und weil der Name oft zu lang und zu kompliziert ist für andere ist, nennen ihre Freunde sie meist Troja. Muss ja alles im Kontext bleiben. Und als Tochter eines etwas verrückten Theater-Besitzers und einer sehr esoterisch angehauchten Mutter, wundert es wohl niemanden, dass die 30-jährige sich jeden Tag die (Tarot)-Karten legt, um zumindest dem nächsten Unglück zu entgehen.
Eine Wahnsinns-Karriere hat sie eigentlich schon hingelegt. Master in Fotografie, Jobs als Fotoreporterin für die NYT und die Washington Post. Sogar eine eigene Ausstellung in SoHo. Echt. Troja hat Talent und mit einer Kamera um den Hals fühlt sie sich am wohlsten. Es folgten sogar Portraits von den größten Stars in Hollywood für die Vanity Fair. Ein Traum. Wirklich. Aber all das geriet aus dem Takt. Denn wenn es um die Liebe geht. Uff. Ja. Nicht so einfach. Eher chaotisch und schlimm. Und der letzte tat weh. Nicht nur ihrem Herzen. Sondern auch ihrem Bankkonto. Alles Ersparte war weg. Jetzt reichts nur noch für einen Schuhkarton im Kellergeschoss irgendwo in Queens. Und die Sinneskrise hat komplett eingeschlagen. Zukunftsängste, Inspirationslos. Complete Error. Or Failure? Weiß Andromache noch nicht. Wird die Forever Alone-Meme-Meisterin sicher noch herausfinden. Jetzt gehts erstmal darum die Miete für den kommenden Monat zusammenzukratzen. Seine Pudel professionell ablichten lassen? Anyone?






Egal, wie man ihn kennen gelernt hat, einig sind sich fast alle, dass er einfach etwas eigen ist. Vielleicht ist auch das genau, was ihn ausmacht: Da er bisher nur selten irgendwo richtig reinpasste, wie er ist, ist er überall, wie er glaubt sein zu müssen, solange er einen guten Grund findet, reinpassen zu wollen. Will er nicht passen, hilft er durchaus auch kräftig nach und versteht manchmal selbst nicht, warum das jetzt noch von Nöten war. Obwohl er eigentlich gern friedlich mit seiner Umgebung ist, führt er mit diesem Verhalten dazu, dass er stark polarisiert.

