Trigger: Missbrauch; Vergewaltigung; Gewalt; Prostitution; Drogen [Frei] • I miss what we were { older brother
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25 Jahre
Bronx
Unterschicht
Kellner
Single
Helena kommt gebürtig aus San Diego und lebt seit 2020 in New York City. Dort lebt sie gemeinsam mit einer Freundin in einem kleinen Apartment in der Bronx. Um sich ihr Leben zu finanzieren arbeitet sie Morgens in einer Bäckerei und am Abend in einem Diner. Es sind nicht ihre Traumjobs und doch ist sie grundsätzlich Glücklich. Bevor Helena die High School abschloss, wollte sie in San Francisco studieren und hatte sogar ein Vollzeitstipendium, doch wie so oft im Leben, kommt es immer anders als man sich vorstellt.
Für Helena war ihr erster Freund die große Liebe, doch dieser stellte sich schnell als Monster heraus. Er misshandelte sie, machte sie von Drogen abhängig und zwang sie zur Prostitution. Vermutlich wäre sie noch immer in San Francisco, wenn eine Polizeirazzia nicht alles hätte auffliegen lassen. Helenas Leben bekam einen Reset, in New York. Viele ihrer vergangenen Dämonen hat sie schon besiegt, doch noch nicht alle. Inzwischen ist sie clean, muss aber dennoch jeden Tag kämpfen, es weiterhin zu bleiben. Ihr Leben ist nicht einfach und doch kann es für sie nur besser werden. Nessa
Y O U' R E A  F I G H T E R LOOK AT EVERYTHING YOU'VE OVERCOME. DON'T GIVE UP NOW. ARE YOU THE ONE I'M LOOKING FOR?❞
❝THIS WILL BE ME. FOREVER & ALWAYS
BACKGROUND Aufgewachsen in einem armen Vorort von San Diego, als erstes Kind zweier mexikanischer Einwanderer, weiß Raúl* was es bedeutet, am unteren Ende der Nahrungskette zu stehen. Emerald Hills ist, anders als der Name es vermuten lässt, von Kriminalität und Armut geprägt.Nicolás und Maria Alvarez versuchen aber dennoch ihren beiden Kindern gute Eltern zu sein. Sie erziehen Raúl* und Helena streng, geben ihnen aber dennoch die Liebe und Individualität, die sie beide brauchen. Allerdings sind beide Eltern wenig zu Hause, da sie mehreren Jobs nachgehen um über die Runden zu kommen, so dass es oft vorkommt, dass Raúl* sich um seine jüngere Schwester kümmern muss. Das sorgt aber im Laufe ihrer Kindheit nur dafür, dass sie noch enger zusammenwachsen und sich gegenseitig vertrauen. Raúl* ist fünf Jahre älter als Helena und der erste in ihrer Familie, der ein (Teil-)Stipendium für eine Universität/Community College bekommt und studieren kann.* Der American Dream kommt ihm immer näher und er konzentriert sich viel auf sein Studium, auch wenn seine Familie immer ein großer Teil in seinem Leben bleibt. Helenas Beziehung und ihren Umzug beobachtet er mit Argwohn, greift aber nicht ein, da er sieht, dass seine Schwester glücklich ist und auch ihr American Dream, gerade an der Seite ihres Freundes zum greifen Nahe ist. Der Kontakt zu Helena bricht allerdings schon kurze Zeit später ab, nicht zuletzt auch mit einem verletzenden Brief, den sie an ihre Eltern und ihren Bruder schreibt. CHARACTER Raúl* ist zielstrebig und weiß was er will. Als ältester Sohn der Familie hat er sich auch immer so ein wenig wie das Familienoberhaupt benommen, gerade wenn sein Vater nicht zu Hause war. Er weiß, was es heißt Verantwortung zu übernehmen und scheut nicht davor dies zu tun oder, für seine Ziele und Wünsche hart zu arbeiten.Familie ist noch immer ein wichtiger Punkt in seinem Leben und er besucht seine Eltern regelmäßig, gerade auch weil Helena ja auch zu ihren Eltern keinen Kontakt mehr hat und diese sozusagen nur noch Raúl* als Kind haben. MISCELLANEOUS Beruflich könnte ich mir etwas in Richtung Software Entwicklung vorstellen.* Sein Job soll ihn im Laufe der Storyline aber nach New York gebracht haben. Wie lange er allerdings schon dort lebt, ist dabei vollkommen dir überlassen. Ob er allein nach NYC zieht, oder aber bereits eine eigene Familie hat, würde ich dir auch überlassen.Ich kann mir vorstellen, dass er nach dem Brief von Helena nicht an die Inhalte dessen geglaubt hat und sich auf die Suche nach seiner jüngeren Schwester gemacht hat, aber nicht fündig geworden ist. Auf der anderen Seite, kann ich mir aber auch vorstellen, da er zu der Zeit gerade beruflich frisch durchgestartet ist, dass er sich die Suche immer vorgenommen hat, aber nicht durchziehen konnte, weil immer wieder etwas dazwischen gekommen ist. Helena lebt seit fast drei Jahren in New York und wie es sich für Metropolen so gehört, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass sie sich einfach so über den Weg laufen, allerdings bin ich mir sicher, dass es da einige spannende Möglichkeiten für Szenen gibt, die wir gerne gemeinsam besprechen bzw. plotten können. Raúl* Alvarez
30/31 Jahre alt
Softwarebranche*
Taylor Zakhar Perez*
BEHIND THE SCENES Hallöchen :Dschön, dass du bis hierher gelesen hast. Ich bin Nessa :) Grundsätzlich bleibt mir nur zu sagen, dass der Charakter nicht zu 100% in Stein gemeißelt ist, und neben den gegebenen Eckpunkten eine Menge Möglichkeiten aufweist um spannende Szenen zu schreiben. Alles, was mit einem Sternchen versehen ist, kann problemlos geändert werden. Gerne kannst du dich auch über Discord bei mir melden und wir sprechen dort ein wenig ausführlicher 8D Wie jedem anderen auch, ist mir wirkliches Interesse an der Rolle wichtig. Generell bin ich beim Posten auch sehr entspannt, mir ist die Qualität eines Postes wichtiger als die Wartezeit auf diesen :D Das Warten lohnt sich ja dann auch :D Ich wünsche mir außerdem jemandem, der auch eigene Idee und Anregungen mitbringt um die Storyline weiter voran zu bringen. Ansonsten ist mir Spaß und Kreativität wichtig. Ich bin auch immer für offene Kommunikation, sollte es Probleme geben - lieber ehrlich sein, als irgendwann wortlos zu verschwinden. Gerne darf das Gesuch auch mit anderen verbunden / intern vergeben werden oder auch mit einem passenden schon bestehenden Charakter verknüpft werden - Ich freue mich auf dich und hoffe, dass wir uns bald lesen. STORYLINE In einer kalten Februarnacht im Jahre 1998 erblickte die kleine Helena, als zweites Kind der Eheleute Nicolás und Maria Alvarez das Licht der Welt. Ihr sechs Jahre älterer Bruder freute sich schon sehr auf seine Schwester, endlich war er nicht mehr das einzige Kind in der Familie und hatte eine Spielgefährtin; wenn auch diese zu Beginn noch viel zu klein war um als Spielpartnerin herzuhalten. Helena wuchs in Emerald Hills, einem kleinen Stadtteil von San Diego auf, aber anders als der wohlklingende Name vermuten lässt, handelte es sich hierbei nicht um einen ruhigen und schönen Vorstadtbezirk – im Gegenteil.Der Alltag der Bewohner war von Gewalt und Armut geprägt, so wie auch das Leben der kleinen Helena. Ihre Eltern, beide Einwanderer aus Mexico - wenn auch Maria einen amerikanischen Vater hatte und somit die amerikanische Staatsbürgerschaft - ohne hinreichende Ausbildung, hielten sich gerade so mit mehreren Hilfsjobs über Wasser, die aber kaum das Leben der Familie finanzieren konnten. Und obwohl die Familie nicht viel Geld zur Verfügung hatte, versuchten Nicolás und Maria ihren Kindern eine glückliche Kindheit zu schenken und bemühten sich stets mit den Kindern Ausflüge zum Strand oder anderen öffentlichen Orten zu machen – alles, um aus Emerald Hills herauszukommen. Außerdem legten sie viel Wert darauf, dass die Geschwister sich in der Schule anstrengten, damit sie dem Ghetto der Stadt irgendwann entkommen konnten. Da Helena zweisprachig aufwuchs, es was ihren Eltern ebenfalls wichtig war, hatte sie mit der englischen Sprache in der Schule zum Glück keine Probleme und konnte neue Dinge recht schnell auffassen und verstehen. Auch wenn Helenas Grundschule ebenfalls in Emerald Hills gelegen war und ihre Klassenkammeraden somit aus ähnlichen oder sogar schlimmeren Verhältnissen kamen als sie, ging sie immer gerne in die Schule. Sie war schon bevor sie lesen und schreiben konnte ein aufgewecktes und neugieriges Mädchen und sobald sie in der Schule gelernt hatte zu lesen, so war sie kaum noch von den Büchern in der Schule wegzubekommen. Durch ihre aufgeweckte Art hatte sie nie Probleme Freunde oder generell Anschluss zu finden. Sie hatte viele Freunde in der Schule und so kam es nicht selten vor, dass sie die Nachmittage mit diesen in den Straßen San Diegos verbrachte. Ihre Eltern versuchten zwar ein Auge auf die Dunkelhaarige zu haben, doch gelang ihnen dies auf Grund der vielen Jobs eher selten. Helenas großer Bruder hatte jedoch stets ein Auge auf seine kleine Schwester. Auch er ging gerne in die Schule und bemühte sich seine Eltern stolz zu machen und von Drogen und ähnlichen Dingen, die in Emerald Hills an der Tagesordnung standen, fernzubleiben. Eigentlich war es genau das, was beide Kinder sich für ihre Zukunft wünschten. Dass ihr Eltern Stolz auf sie sein sollten, behielt sie immer im Kopf. Fast schon Mantra artig begleitete sie dieser Wunsch ihre gesamte Schulische Laufbahn hinüber. Helena war stets bemüht, trotzt ihrer Familiären Umstände das Beste aus ihrem Leben zu machen, sie war nie jemand der sich von den negativen Ereignissen um sie herum unterkriegen ließ, sie versuchte immer das Gute in den Menschen zu sehen, versuchte immer alle um sie herum glücklich zu machen – dass aber genau diese positive Eigenschaft ihr zum Verhängnis werden würden, ahnte die Brünette im zarten Alter von sechszehn noch nicht. Das Interesse an Büchern hatte sie nie verloren, auch nicht als sie in die Pubertät kam und langsam Dinge wie Make-Up, Musik und Jungs interessant für sie wurden. Helena war kein Mädchen, welches stundenlang vor dem Spiegel stand und sich zu Recht machte, dennoch war ein gepflegtes Äußeres für sie wichtig. Sie war nicht schüchtern aber auch keine Draufgängerin, fast schon durchschnittlich konnte man meinen. Sie wusste, dass sie objektiv betrachtet, durchaus attraktiv war, dennoch wusste sie genauso gut, dass Intelligenz und Bildung, Aussehen um Längen schlug. Umso verwunderlicher war dann aber das Gespräch mit dem vier Jahre älteren Jungen auf einer der Partys, die sie besuchte. Helena ging nicht oft auf Partys, da ihr eben die Schulnoten sehr wichtig waren, wenn sie dies, aber tat genoss sie die Zeit und nutze die Musik, um abzuschalten - von den Problemen ihrer Nachbarschaft. Ihre Eltern bekamen meistens von den Partys nichts mit und wenn doch, ließen sie ihre Tochter in aller Regel gehen. Ihre Schulischen Leistungen waren hervorragend, da war hier und da eine Party als Belohnung vollkommen in Ordnung. Genau so eine Party besuchte sie im Mai 2014. Gabriella, eine Freundin aus der Schule hatte sie überredet mitzukommen und selten konnte die Dunkelhaarige ihrer Freundin einen Wunsch abschlagen. Die Stimmung auf der Party war gut, es wurde getanzt, gelacht, es hatten sich sogar die ein oder anderen Pärchen gebildet. Heute dachte sie mit Wehmut an diesen Abend zurück; daran zurück, als alles noch so unbeschwert war, als ihre Welt noch vollkommen in Ordnung war und sie auf ein Stipendium an einer der guten Unis in Kalifornien hinarbeitete. All das war inzwischen verloren. Die acht Worte, des jungen Russen die von dort an ihr Leben veränderten.»Hey, darf ich dich auf einen Drink einladen?« fragte er sie und lächelte sie charmant an. Helena stimmte zu, war neugierig auf den Unbekannten und fühlte sich geschmeichelt, dass er ausgerechnet sie auf einen Drink einlud, wo doch noch viel hübschere Mädchen anwesend waren. Schnell entdeckten die Beiden Ähnlichkeiten und aus einem Drink wurden zwei, dann drei, bis die Party schon fast beendet war. Wie schnell die Zeit vergangen war, bemerkte die Schülerin erst, als die Sonne in das Lager fiel, in der die Party stattfand. Die ganze Nacht haben sie und Nikolai sich unterhalten und am Ende sogar Nummern ausgetauscht. Mit einem Bauch voll Schmetterlingen hat sie sich dann auf den Weg nach Hause gemacht, ohne zu wissen – dass sie nun praktisch ihr Todesurteil unterschrieben hatte. Die erste Zeit mit dem Blonden Studenten war wie ein Traum, Helena kam aus dem Schwärmen nicht mehr raus und sogar ihr Bruder und ihre Eltern mochten den Charmanten Jungen, den ihre kleine Tochter mit nach Hause brachte. Von außen betrachtet konnte man schon fast meinen, dass er zu gut war, um wahr zu sein. Immer mehr Zeit verbrachte die Dunkelhaarige bei ihrem Freund und genoss seine Aufmerksamkeit. Sie genoss es, wie er sie ansah, dass er sie behandelte als sei sie das einzige Mädchen auf der Welt, welches ihn interessierte. Noch nie zuvor hatte sie so etwas gefühlt. Die erste Liebe war doch immer etwas Besonderes – etwas was man niemals vergessen konnte – etwas Wundervolles? Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte umso mehr spürte sie, wie sehr sie ihn doch brauchte, dass ihr Leben nur mit ihm wirklichen Sinn ergab. Auch wenn ihre Schulnoten kaum bis gering darunter litten, bemerkten ihre Lehrer schnell, dass ihre beste Schülerin sich veränderte, dass sie weniger Zeit in der Bibliothek verbrachte als vorher. Ihre Freizeit neben der Schule verbrachte sie stattdessen viel lieber mit Nikolai. Er gab ihr ein Gefühl von Vollkommenheit, überraschte sie immer wieder mit Geschenken und tat generell alles, was Helena glücklich machte, dass er damit aber eine ganz andere Strategie verfolgte merkte sie einfach nicht. Selbst zwei Jahre später, nach ihrem Abschluss, welchen sie zwar nicht als beste machte, aber immerhin als zweitbeste mit einem GPA von 3.7 und SAT über 1000, war sie immer noch Hals über Kopf in den gebürtigen Russen verliebt und auch er schien es ernst mit ihr zu meinen. Er überzeugte Helena und schaffte es sogar auch ihre Eltern davon zu überzeugen sie mit nach San Francisco zu nehmen. Wie passend es doch auch war, dass Helena für das kommende Jahr ein komplettes Stipendium der San Francisco State University erhalten hatte. Dass Nikolai die Kosten für die Unterkunft übernehmen würde, ließ ihre Eltern wirklich hoffen. Außerdem erzählte er von einer wunderbaren Geschäftsidee, welche wirklich erfolgreich machen würde und so war die Illusion perfekt. So naiv wie die Brünette und auch manchmal ihre Eltern sein konnten, schließlich glaubten sie alle irgendwie an den American Dream, glaubten sie ihm diese Lüge. Die erste Zeit in San Francisco war immer noch wundervoll. Die Beiden lebten gemeinsam in einem Apartment über den Dächern der Stadt, mit einem Ausblick, von dem sie ihr ganzes Leben geträumt hatte. Sie hätte niemals gedacht, dass sie als kleines Mädchen, armer mexikanischer Einwanderer jemals so ein schönes Leben haben würden. Immer wieder bekam sie teure Geschenke von ihrem Freund, Schmuck, Kleidung, Elektronik – sie fühlte sich schon fast wie eine Prinzessin, woher Nikolai das ganze Geld für diese Dinge hatte, fragte sie nie, dass etwas Illegales dahintersteckte, ahnte sie nicht. Doch kurze Zeit nach ihrem Umzug sollte sich alles ändern. Immer wieder kam Nikolai erst mitten in der Nacht nach Hause und ihre Nachfragen, wo er denn gewesen war, sorgten jedes Mal dafür, dass er sie anbrüllte. Es gab fast keinen Tag mehr, an dem die Beiden sich nicht stritten und irgendwann geschah es, ihm rutschte die Hand aus. Geschockt sah sie ihn an, konnte nichts mehr sagen und verkroch sich weinend im Badezimmer, nur um am nächsten Morgen einen großen Strauß Rosen und teuren Schmuck vorzufinden. Dass Nikolai alles andere als Liebe für die Dunkelhaarige empfand bemerkte sie nicht, im Gegenteil. Sie redete sich immer wieder ein, dass sie den Fehler gemacht hatte, dass sie ihn nach einem stressigen Arbeitstag provoziert hatte. Dass alles ihre Schuld war. Immer wieder entschuldigte er sich bei ihr, und sie verzieh ihm jedes Mal aufs Neue. Sie liebte ihn schließlich und er liebte sich auch, und jedes Paar stritt sich ab und an mal – immer wieder redete sie sich das ein. Selbst als er eines Abends mit einem blauen Augen nach Hause kam und seine Wut an ihr ausließ bemerkte sie nicht, dass er sie eigentlich nur benutzte. Naiv wie sie war, fragte sie nicht einmal nach woher es kam, sie wusste nicht einmal, was genau er beruflich machte, glaubte immer noch an die große, tolle Geschäftsidee, von der er erzählt hatte - sie verschloss die Augen vor der Wirklichkeit. »Du kannst das lyubov moya. Du liebst mich doch und du weißt wie viel mir das bedeutet.« waren seine Worte gewesen als er sie in dem kurzen Cocktailkleid und gefühlten zehn Kilo Make-Up in dem Hotelzimmer zurück lies. Er hatte ihr sogar noch einen sanften Kuss auf die Stirn gegeben und der Geruch von Wodka stieg in ihre Nase, während sie versuchte die Tränen zu unterdrücken um das aufwendige Make-Up nicht zu ruinieren. Mit seiner sanften Stimme schaffte er es immer wieder Helena von Dingen zu überzeugen, welche sie eigentlich nie tun würde – und so saß sie jetzt in dem Hotelzimmer, seine Worte immer noch in ihrem Kopf. »Wir brauchen das Geld, du tust das für mich, weil du mich liebst. Das Stipendium kann warten.« und sie war so naiv und glaubte ihm, glaubte ihm, dass es eine einmalige Sache sein würde und sie wenige Wochen später ihr geplantes Studium antreten würde, doch all das sollte sich eher als Wunschdenken herausstellen. Erst als der Mittvierziger das Zimmer betrat realisierte sie was eigentlich gerade geschah. Sie versuchte das Zimmer zu verlassen doch der ihr unbekannte Mann hatte das Zimmer abgeschlossen und sah sie an. Innerlich spürte sie wie ihr Mittagessen versuchte wieder ans Tageslicht zu kommen, doch sie konnte es unterdrückten und versuchte stattdessen den Mann von sich wegzudrücken, doch sie hatte keine Chance, den Mann schien nicht zu interessieren, wie unwohl Helena sich fühlte und dass sie die ganze Sache offensichtlich nicht freiwillig tat. »Ich habe für dich bezahlt, also will ich jetzt auch eine Leistung..« waren seine Worte gewesen, als er ihr mit seinen schmierigen Händen die Kleidung vom Leib riss. Helena schloss die Augen und versuchte an ihre Kindheit und ihre Eltern zu denken, stumme Tränen verließen ihre Augen und erst die Schreie Nikolais ließen sie wieder zurück ins Hier und Jetzt kommen. Erneut spürte sie die kalte Faust ihres Freundes in ihrem Gesicht und hörte die Worte, wie enttäuscht er doch von ihr war und dass sie sich doch einig waren, dass es für das Beste wäre und dass er noch so gütig war ihr am nächsten Abend erneut die Chance zu geben alles wieder gut zu machen. Eigentlich wäre das nun der Punkt gewesen, an dem sie hätte gehen sollen, zurück zu ihren Eltern, zur Polizei, egal wohin, Hauptsache weg von ihm, doch genau das Gegenteil war der Fall – sie blieb, redete sich ein, dass er recht hatte und dass sie all dies nur tat, weil sie ihn liebte und er sie auch liebte. Dass er schon lange keine Liebe mehr für sie empfand, bemerkte sie immer noch nicht. Sie bemerkte nicht wie er sie langsam immer weiter in eine Spirale voller Dunkelheit mit hinab zog. Auch wenn Helena inzwischen genug Warnzeichen und das wahre Gesicht ihres Freundes gesehen hatte änderte sie nichts an ihrer Situation. Sie wollte ihre Eltern nicht enttäuschen, waren diese doch so stolz auf ihre Tochter gewesen, außerdem hatten ihre Eltern schon genug Probleme, da wollte sie diese nicht noch weiter beunruhigen und ihnen Sorgen bereiten und ihren großen Bruder, wollte sie auch nicht mit ihren Problemen belasten, er hatte ja schließlich auch sein eigenes Leben. Der Brief, den Nikolai sie zwang an ihre Eltern und ihren Bruder zu schreiben, gab ihr aber den Rest. Er verlangte von ihr, alle Kontakte abzubrechen und ihren Eltern zu sagen, dass sie sich nie wieder bei ihr melden sollten, da sie ihr peinlich waren, mit ihrer Armut. Sie hatte keine Möglichkeit mehr zurück zu ihrer Familie zu gehen, schließlich hatte sie mit diesem Brief alle verbliebenen Verbindungen zerstört. Sie versuchte sich ein dickeres Fell anzuschaffen, versuchte all dies mit sich selbst auszumachen. Ignorierte von Tag zu Tag wie Nikolai mit ihr umsprang, was er von ihr verlangte – gab sich die Schuld für die Streitereien und lobte ihn Gedanklich schon fast in den Himmel. Sie bemerkte nicht, dass das alles zu seinem Spiel gehörte, auch nicht als er sie zu einem dubiosen Arzt in einem schmuddeligen Behandlungszimmer schleppte. Sie sollte schließlich mehr Geld einbringen und so wehrte sie sich nicht gegen die Operationen, die der Arzt an ihr vornahm. Sie wusste gar nicht wie lange sie letztlich unter Narkose war, spürte aber sehr genau, dass an mehreren Stellen ihres Körpers operiert wurde. Fettabsaugungen an den Beinen und Armen, eine Brustvergrößerung, selbst die Lippen hatte man ihr aufgespritzt. Doch inzwischen wehrte sie sich nicht mehr, funktionierte einfach nur und tat, was der Blonde von ihr verlangt, ohne nachzufragen – eigentlich war sie nur noch eine Hülle und innerlich vollkommen leer. Die Drogen, welche er immer wieder verabreichte, damit sie so funktionierte, wie er sich das wünschte, taten ihr übriges und waren inzwischen auch das perfekte Druckmittel. Nur wenige Tage nach der Operation begann sie wieder Freier zu sehen, unter Schmerzen. Damit sie diese betäuben konnte gab Nikolai ihr noch mehr Pillen, um was es sich dabei genau handelte, wusste die Dunkelhaarige nicht, war nur froh, dass sie sowohl den körperlichen als auch den seelischen Schmerz eindämmten. In den folgenden zweieinhalb Jahren ertappte Helena sich immer wieder dabei, wie sie täglich die blauen Tabletten einnahm, um den Tag überstehen zu können, ohne war es ihr kaum noch möglich, gerade laufend das Haus zu verlassen. Inzwischen wusste sie aber, dass Nikolai sie von Anfang an nur benutzt hatte, auch wenn sie noch nicht ahnen konnte, dass er nicht allein handelte, sondern viele weitere Männer wie er, junge Frauen manipulierten und in die Prostitution zwangen. Sie war nicht mehr blind, sie bekam mit wie andere Mädchen, teilweise jünger als sie in ihrer gemeinsamen Wohnung ein und aus gingen und der gebürtige Russe schien sich nicht einmal sonderlich zu bemühen das Ganze zu verheimlichen. Mit jedem weiteren Tag, welcher in Land strich, wuchs so etwas wie Wille sich von ihm zu lösen heran, doch ihr fehlte es an Kraft. Sie war abhängig von ihm und den Drogen, die er immer so fleißig bereitstellte. Ein paar Monate später sollte sich ihr Wunsch aber doch noch Verwirklichen. Während einer Polizeirazzia wurden Nikolai und die anderen Zuhälter hochgenommen. Mitten in der Nacht brachte man Helena und die anderen Mädchen auf die Polizeiwache, um sie zu befragen. Man bot ihr an, ihre Eltern in San Diego zu kontaktieren, doch das lehnte sie ab, egal wie sehr sie ihre Familie auch vermisste; dieser Scham konnte sie sich einfach nicht stellen. Nach gutem Zureden der Polizistin und des Versprechens um Schutz, erklärten sich ein paar Mädchen, unter anderem auch Helena, bereit gegen die Gruppe auszusagen. Zu ihrem Glück kam es aber nie zu einer Verhandlung gegen Nikolai. Er bekam einen Deal, da er selbst Informationen an die Polizei weitergab und das war es für die Brünette. Sie war frei. Frei ohne wirklich frei zu sein. Ständig hatte sie das Gefühl verfolgt zu werden und der Entzug von den Drogen war auch alles andere als einfach. Die Polizei in San Francisco arbeitet eng mit einer Landesweiten Organisation für Opfer von Zwangsprostitution zusammen und gemeinsam mit dieser, sollte endlich Helenas neues Leben beginnen und das am anderen Ende des Landes – in New York City. Lange musste Helena nicht überlegen mitzugehen, schließlich hielt sie in Kalifornien nichts mehr, da sie sich sicher war, ihren Eltern nie wieder so vor die Augen treten zu können. Die Organisation sorgte in den ersten Wochen für eine Unterkunft und half bei der gesamten Koordination, außerdem halfen sie allen jungen Frauen den Entzug durchzustehen und boten verschiedene Therapieangebote, um die Rückfallquote so niedrig zu halten, wie nur möglich. Das erste Mal seit langem, fühlte sie sich wieder ein Mensch, auch wenn der Entzug mehr als Hart gewesen war und es nicht selten Momente gab, in denen sie aufgeben wollte, doch das kleine aufgeweckte Mädchen, was scheinbar immer noch in ihr war, ließ nicht zu, dass sie sich selbst aufgab. Gemeinsam mit Hilfe der Sozialarbeiter, fand sie einen Job in Sam's Diner in Brooklyn. Es war nicht viel und doch konnte sie ihr eigenes Geld verdienen, ohne dafür ihren Körper verkaufen zu müssen. Der Job und die Routine halfen ihr dabei Clean zu bleiben, auch wenn jeder Tag ein Kampf war und es oft noch diese Stimme in ihrem Inneren gab, die sie zweifeln ließ. Inzwischen war sie 24 Jahre alt und ihr Leben hat eine vollkommen andere Wendung genommen, als sie es je hatte erahnen können, doch von nun an würde alles besser werden. In der Zwischenzeit hatte sie sogar noch einen weiteren Job, als Verkäuferin in Barney's Bakery in der Bronx, angenommen, um noch etwas mehr Geld dazuzuverdienen und auf eigenen Beinen stehen zu können. Lustigerweise half ihr das viele Arbeiten dabei nicht zu oft an ihre Vergangenheit zu denken und ihr Leben schon fast zu genießen. Gemeinsam mit einem der Mädchen, die aus San Francisco mitgekommen waren, zog sie dann in eine kleine Wohnung in der Bronx – nicht gerade ein ansehnlicher Stadtteil, doch Helena war das bereits gewohnt und wusste daher, wie man auch in die unwohnlichste Wohnung so etwas wie Gemütlichkeit brachte. Auch wenn ihr Leben von außen betrachtet, nun wieder in den richtigen Fugen zu sein schien, waren da noch immer die Geister ihrer Vergangenheit. Sie musste jeden Tag daran arbeiten, nicht wieder in alte Muster zurückzufallen und erneut lernen Menschen zu vertrauen – von Albträumen und Flashbacks mal abgesehen. Helena Alvarez
25 Jahre alt
Kellnerin
Sofia Carson
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